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Das ABC rund um das Thema Felgen

Einpresstiefe

Die ET beeinflusst die Spur­breite eines Fahr­zeugs und wird von der Felge vor­ge­geben. Aber: Nicht jede Ein­press­tiefe lässt sich an jeder Karos­serie realisieren.

Sie denken an eine Spurverbreiterung, wenn Ihr Fahrzeug sportlicher wirken und über eine bessere Kurvenlage verfügen soll? Recht haben Sie. Also neue Felgen drauf und fertig ist das potente Erscheinungsbild? Nicht ganz. Auch wenn die Leistungssteigerung nur optischer Art sein soll, gibt es einiges zu beachten.

Was ist die ET?

Die Einpresstiefe ist der Abstand zwischen der Felgenmitte und der inneren Auflagefläche des Radflansches. Sie hat nichts mit der Felgenbreite zu tun. Die ET bestimmt wie "tief" eine Felge im Radkasten sitzt. Die Einpresstiefe wird in Millimetern angegeben und ist Bestandteil der Felgenbezeichnung. Die Felgenbezeichnung 8 J x 18 H2 ET35 LK 5x120 verweist zum Beispiel auf eine Einpresstiefe von 35 mm.

Schaubild: Positive und negative Einpresstiefe

Positive und negative ET

Befindet sich die Felgenmitte genau auf Höhe der Auflagefläche von Radflansch und Radnabe, beträgt die ET 0. Bei einer positiven Einpresstiefe, ist die Auflagefläche gegenüber der Felgenmitte nach außen verschoben und die Felge sitzt tiefer, bei der negativen ET ist es umgekehrt.

Eine Veränderung der Einpresstiefe ändert immer auch die Lenkgeometrie der Lenkachse.

Spurbreite und ET

Die Spurbreite eines Fahrzeugs wird von Radmitte zu Radmitte gemessen. Sie kann durch die Felgenbreite und/oder durch die Einpresstiefe verändert werden. Ihre Vergrößerung bis zu einem gewissen Maß führt zu einer besseren Kurvenlage. Wird die Spurbreite aber zu groß, vergrößern sich auch die Hebelkräfte auf Achsen und Lenkung zu sehr, was wiederum eine Verschlechterung der Fahreigenschaften und einen höheren Verschleiß bedeutet.

Wie groß ist die ET einer Felge?

Diese ist entweder im Teilegutachten des TÜV oder in der Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) hinterlegt (Gutachten / ABE stehen im Internet zum Download bereit). Aber auch am Rad selbst ist die ET eingegossen / eingeprägt.

Das sollten Sie beachten

Die falsche ET kann Sicherheit und Fahrkomfort beeinträchtigen und schließlich auch zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen. Für jedes Fahrzeug gibt es vom Hersteller vorgegebene Werte für die Einpresstiefe. Eine Nichteinhaltung ist laut StVZO nicht zulässig.

Konsequenzen einer zu geringen Einpresstiefe

Je geringer die Einpresstiefe ist, desto weiter außen steht das Rad. Bei gleichbleibender Felgenbreite kann es sein, dass der Reifen außen am Radhaus schleift. Eine Verbreiterung des Kotflügels kann hier Abhilfe schaffen. Die Spurweite vergrößert sich. Achten Sie darauf, dass Vorder- und Hinterachse die gleiche Spurweite aufweisen, sonst kann es zu einem Über- oder Untersteuern des Fahrzeugs kommen.

Konsequenzen einer zu hohen Einpresstiefe

Das Rad schleift innen am Radhaus und die Freigängigkeit der Bremsen kann eingeschränkt sein. In beiden Fällen lässt sich mit Distanzscheiben Abhilfe schaffen. Hierbei ist darauf zu achten, dass zur Befestigung des Rades längere Schrauben notwendig sind. Das Schraubenmaß muss genau im Vergleich um die Dicke der Distanzscheibe vergrößert sein.